Die Postkarte, die 1898 versendet wurde, zeigt eine größere, oben abgerundete Innenansicht des im Stil des Historismus gestalteten Restaurants. Darunter eine kleinere, runde Abbildung mit Blick in den Saal, vermutlich dem Weinkeller. Das Restaurant ist gut gefüllt, die Menschen sitzen und stehen gesellig beieinander und genießen ihre Getränke. Verlegt wurde die Karte bei der renommierten Geschäftsbücherfabrik J. C. König & Ebhardt.
Knickmeyer’s Restaurant wurde 1862, zunächst am Standort Georgstraße 8, gegründet. Ab 1869 befindet sich die Knickmeyer Restauration am Theaterplatz 14. Später, durch Umbenennung der Straßen, am Rathenauplatz 14 und Adolf-Hitler-Platz 14 (heutige Rathenaustraße).
Die Innenarchitektur mit den detailreichen Wandmalereien und Vertäfelungen auf der gezeigten Postkarte stammt vom Architekten Johannes Franziskus Klomp (1865-1946). Entsprechende Skizzen zur Außenansicht und Innenansichten befinden sich im Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin. (https://architekturmuseum.ub.tu-berlin.de/index.php?p=51&O=198631)
Zu Beginn wurde das Restaurant von Heinrich Knickmeyer geführt, danach von den Erben. Ab 1894 wurde das Restaurant verpachtet an J. Kuhlmann; aus diesem Zeitraum ist auch die vorgestellte Postkarte. Dr. Carl Ferdinand Knickmeyer (1863-1927) kam 1897 aus Innsbruck zurück nach Hannover um das väterliche Erbe anzutreten, zu dem das etablierte Restaurant Knickmeyer am Theaterplatz 14 gehörte. Er übernahm von 1901-1908 selbst die Leitung. Er übertrug danach die Führung des Betriebes seinem jüngeren Bruder und in den 1930er bis 1940er Jahren führte Maria Luttermann-Knickmeyer das Restaurant.
Im Krieg wurde das Gebäude am Rathenauplatz komplett zerstört. 1953 erfolgte der Eigentümerwechsel an C. Schünemann und das Restaurant wurde nicht wieder neu eröffnet.
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