Schulterstück nach links. - Karl Otfried Müller wurde im Juli 1819 zunächst auf eine außerordentliche Professur an der Universität Göttingen berufen. Neben seiner eigentlichen Profession der Klassischen Philologie lehrte er mehr oder weniger fachfremd auch das recht neue Studienfach Kunstarchäologie. Die nötigen Fachkenntnisse erlangte er auf Reisen durch viele europäische archäologische Sammlungen beim Studium der antiken Kunstwerke.
Karl Otfried Müller und August Kestner lernten sich im Herbst 1839 kennen. Müller war häufiger und gern gesehener Gast im Hause Kestner. So schreibt Kestner: "Höchst interessant ist mir seit etwa sechs Wochen die Anwesenheit Otfried Müllers, Hofrat und Professor in Göttingen, der erste Archäologe in Europa, ein interessanter Gelehrter, mitteilend, gütig und human. Er wohnt nah bei mir und hat auf natürliche Weise viel durch mich und ich noch mehr von ihm, zumal, da meine nächsten Freunde die ihm notwendigsten Personen sind."
Während Müllers Romaufenthalt 1839 zeichnete August Kestner sein Porträt. (AVS)
Ehem. Sammlung August Kestner, Rom
Die Zeichnung ist nur noch als Foto erhalten; das Original ist ein Kriegsverlust
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