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Historisches Museum Hannover Gemälde [L 002110]
Ölgemälde: Die Verteidigung des Meierhofes La Haye Sainte (Historisches Museum Hannover CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Historisches Museum Hannover / Reinhard Gottschalk (CC BY-NC-SA)
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Ölgemälde: Die Verteidigung des Meierhofes La Haye Sainte

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Beschreibung

Das Gemälde von Adolf Northen stellt die Kampfhandlungen auf dem Gelände des Meierhofs La Haye Sainte bei Waterloo dar. Sie waren Teil der entscheidenden Schlacht gegen Napoleon am 18. Juni 1815.

Hannover war 1803 durch französische Truppen besetzt worden und noch im selben Jahr begann die Rekrutierung hannoverscher Soldaten in den Dienst der Königlich-Deutschen Legion (engl. King’s German Legion; KGL), die bis 1815 fortbestand. Formal war die KGL Teil der Britischen Armee; in britischem Sold und in britischen Uniformen dienten die Mitglieder der Legion in vielen Kampagnen der Napoleonischen Kriege – so auch bei Waterloo. Die Einheit bestand rund zur Hälfte aus Hannoveranern und zur anderen Hälfte aus Soldaten anderer deutscher Staaten, die sich der französischen Besetzung ihrer Länder entzogen hatten und den Kampf gegen Napoleon auf Seiten der Alliierten verstärkten. Nur vereinzelt dienten Briten in der KGL.

Der dargestellte Hof liegt an der Straße nach Waterloo und wurde hauptsächlich vom 2. leichten Bataillon der KGL verteidigt. Unterstützung erhielt es durch das 1. Leichte Bataillon und eine Kompagnie des 5. Linienbataillons der KGL sowie zwei Kompagnien der Nassauischen Infanterie. Die Truppen der Leichten Bataillone sind in dem Gemälde in grünen Uniformen zu sehen, in roten diejenigen des Linienbataillons. Die Kampfhandlungen waren brutal und verlustreich: von rund 400 Mann hatten am Ende der Kampfhandlungen nur 42 überlebt. Trotz erschwerter Bedingungen, wie etwa Mangel an Munition, führten die Truppen den Befehl aus, den Hof so lange wie möglich zu halten. Nachträglich ist der Kampf um La Haye Sainte als zentraler Punkt der Kampfhandlungen bei Waterloo bezeichnet worden – als ‚Wellenbrecher‘ für den frz. Vormarsch.

Für die Hannoveraner war die Beteiligung am Sieg über Napoleon eine nachhaltige Quelle von Stolz und die Erinnerung wurde integraler Bestandteil der Ausbildung einer Landesidentität im neuen Königreich Hannover.

Das Gemälde wurde 1858 von Georg V., dem letzten hannoverschen König, in Auftrag gegeben. Somit hatte der Mythos von La Haye Sainte rund vierzig Jahre nach dem eigentlichen Ereignis noch ausreichend Bedeutung, um die Verewigung in einem so großdimensionierten Gemälde zu inspirieren. Dies stand vermutlich in Zusammenhang mit dem Status der in der KGL gedienten Offiziere, die nach dem Ende der Befreiungskriege den Aufbau der neuen hannoverschen Armee begleitet hatten und noch bis in die Mitte des Jahrhunderts deren Spitzenpositionen bekleideten. So beispielsweise der hier zentral zu Pferde dargestellte Major Georg Baring, Kommandeur des 2. Leichten Batallions bei La Haye Sainte, der seine militärische Karriere im Königreich fortsetzte. Baring war zehn Jahre vor Schaffung des Gemäldes verstorben, die Veröffentlichung seiner Erinnerungen an die Schlacht im hannoverschen militärischen Journal 1831 tat ihr jedoch übriges, den Mythos lebendig zu halten.

Das Gemälde ist eine Dauerleihgabe des Niedersächsischen Landesmuseums Hannover.
[EH]

Material/Technik

Leinwand, Ölfarbe / gemalt

Maße

Höhe: 188 cm, Breite: 298 cm

Karte
Gemalt Gemalt
1858
Adolph Northen
Darmstadt
[Zeitbezug] [Zeitbezug]
1815
1814 1860
Historisches Museum Hannover

Objekt aus: Historisches Museum Hannover

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