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Historisches Museum Hannover Alltag und Arbeit Hannoversche Notgeldausgaben des 1. Weltkrieges und der Inflation [VM 038650h]
Notgeld Hanomag (Historisches Museum Hannover CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Historisches Museum Hannover / Ulrich Pucknat (CC BY-NC-SA)
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Notgeld Hanomag

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Beschreibung

Dieser Gutschein über 500 Milliarden Reichsmark wurde 1923 von der Firma Hanomag als Notgeld herausgegeben. Bei Notgeld handelt es sich grundsätzlich um eine zeitlich begrenzt einsetzbare Parallelwährung. Sie fußt auf der eigentlichen Währung und kommt zum Einsatz, wenn diese nicht in ausreichendem Maß zur Verfügung steht. Notgeld dient damit kurzfristig dazu, in Krisenzeiten das wirtschaftliche Leben aufrecht zu erhalten.

Bereits zu Kriegsbeginn 1914 wurde im Deutschen Reich Notgeld herausgegeben, um den herrschenden Kleingeldmangel zu beheben; entsprechend handelte es sich zu diesem Zeitpunkt um Kleinstbeträge. Zwischen 1914 und 1923 wurde Notgeld in mehreren Wellen gedruckt, wobei sich die wirtschaftliche Situation ab 1917 zunehmend verschlechterte; vor allem die endgültige Festsetzung der Kriegsreparationen 1921 und der ‚Ruhrkampf‘ 1923 spielten hierbei entscheidende Rollen. Herausgegeben wurde das Geld nicht nur von der Reichsbank, sondern auch von Städten, Gemeinden, Handelskammern, Vereinen und – wie in diesem Fall – Firmen. Versuche, 1922 zur eigentlichen Währung zurückzukehren erwiesen sich als illusorisch – es wurde deutlich, dass die Reichsmark nicht zu retten war.

Das massenhafte Drucken von Geldscheinen führte dazu, dass mehr und mehr Geld im Umlauf war, während allerdings das Warenaufkommen auf dem Markt gleichblieb; das bedeutete stetig sinkende Kaufkraft des Geldes. Im Jahr 1923 war der Wertverfall so rasant, dass Geld bei Einlösung nur noch einen Bruchteil seines Ausstellungswertes besaß. Löhne konnten nicht so schnell angepasst werden wie Warenpreise stiegen, was zur Entwertung sowohl des Lohns als auch des Ersparten führte. Verarmung weiter Teile der Bevölkerung, vor allem der kleinbürgerlichen und mittelständischen Schichten, war die Folge. Mitte November 1923 kostete eine Straßenbahnfahrt beispielsweise 55 Mio. Mark.
Erst die Einführung der Rentenmark am 15. November 1923 stoppte den Abwärtstrend; ihre Stabilität wurde durch eine Grundschuld auf Landwirtschaft, Industrie und Handel gesichert.
[EH]

Material/Technik

Papier

Maße

Höhe: 8,4 cm, Breite: 16,4 cm

Literatur

  • Dempwolff, Uwe (1970): Die Wirtschaft der Stadt Hannover vom Ende der Inflation bis zum Ausklingen der Weltwirtschaftskrise (1923-1933). Hannover
Karte
Wurde genutzt Wurde genutzt
1923
Hannover
Gedruckt Gedruckt
1923
Hannover
1922 1925
Historisches Museum Hannover

Objekt aus: Historisches Museum Hannover

Das „Historische Museum am Hohen Ufer“, wie der offizielle Name lautet, wurde 1903 als „Vaterländisches Museum der Stadt Hannover“ gegründet. Es...

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