Silberner Abendmahlskelch mit innen und am Lippenrand außen vergoldeter Cuppa. Der Fuß ist als Achtpass getrieben, der Knauf aus zwei goldenen Halbkugeln mit ziseliertem Blattkranz gearbeitet. Der Fuß mit Schaft ist innen an die Cuppa geschraubt.
Auf der Cuppa ist folgende umlaufende Inschrift graviert: „DES HOCHFÜRSTL. BR. LÜN. WOLLÖBLICHEN ALTEN BLAUEN REGIMENTS KELCH DEN 28. JUNY A.(nno) 1675.“ Die Marken auf der Fußwandung deuten auf die Herstellung in der Altstadt Hannover durch den Goldschmied Berend Busche (Busse) hin.
Der Kelch diente den Abendmahlsfeiern der Militärangehörigen. Er gehörte zum „alten blauen Regiment“ des Herzogs Johann Friedrich von Braunschweig-Calenberg. Ob der Abendmahlskelch bei Gottesdiensten „im Felde“ oder in der fürstlichen Garnisonkirche St. Spiritus in Hannover verwendet wurde, ist nicht geklärt.
Zwischenzeitlich geriet das Stück in Vergessenheit. 1857 fand ihn der hannoversche Geheimrat Heinrich Bergmann zufällig im Consistorial-Archiv. König Georg V. ließ den Kelch dann in die Garnisonkirche bringen.
Im Jahr 1999 erworben mit Mitteln des Vereins Freunde des Historischen Museums (FHM).
[FA]
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