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Museum August Kestner Antike Kulturen Öllampen und Beleuchtungsgeräte [951]
Krieger und Amazone im Kampf (Museum August Kestner CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Museum August Kestner / Olaf Teßmer (CC BY-NC-SA)
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Krieger und Amazone im Kampf (Öllampe)

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Beschreibung

Künstliche Beleuchtung hat es zu allen Zeiten gegeben. Die einfachste war das Lager- oder Herdfeuer. Doch nutzte man auch Reisigbündel, Kienspäne oder Fackeln. Das geläufigste Beleuchtungsgerät der Antike war die Tonlampe, zunächst eine flache, offene Schale mit zur Mitte umgeknicktem Rand als Dochthalterung. Sie entwickelte sich stetig zu einem geschlossenen Gefäß mit kleinem Einfüllloch für das Brennmaterial Olivenöl. Eine Massenproduktion wurde ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. durch die Fertigung aus Matrizen erreicht. Um die Zeitenwende kommt die Diskuslampe mit konkav gewölbtem reliefverziertem Spiegel in Mode. Aus ihr entwickelt sich eine ganze Reihe von Lampentypen wie z.B. diese doppelschnauzige Volutenlampe mit Henkelaufsatz. Die Spiegelreliefs zeigen eine reiche antike Bilderwelt: Alltagsszenen, kultische Handlungen, Götterbilder oder mythologische Szenen wie auf diesem Beispiel, bei dem ein nackter Krieger eine Amazone vom Pferd reißt.
Der Mythos um das sagenhafte Volk der Amazonen diente den Griechen als Gegenentwurf zu ihrer eigenen Vorstellung von den Aufgaben der Geschlechter. Sich selbst regierende und kämpfende Frauen widersprachen dem Gesellschaftsideal. Im römischen Bereich spielen derartige Darstellungen eine andere Rolle: hier ist eher der erotische Aspekt zu sehen. (AVS)

Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Vergleichsobjekte

Wien, Kunsthistorisches Museum, Inv. 169

Material/Technik

Ton / roter Firnis

Maße

Länge: 31,5 cm, Breite: 12,5 cm

Ausführliche Beschreibung

Diese Volutenlampe mit Henkelaufsatz ist in ihren Ausmaßen das größte Exemplar der Kestner’schen Tonlampen-Sammlung. Das Motiv auf dem sog. Lampenspiegel zeigt rechts einen nackten Krieger im Ausfallschritt, der mit der rechten Hand nach den Haaren einer nach links reitenden Amazone greift und versucht sie vom Pferd zu reißen. Der Krieger trägt einen Helm, einen Köcher, der an seinem Gurt vor der Brust erkennbar ist, und einen runden Schild. Die Amazone ist mit einem kurzen Mäntelchen bekleidet. Ihren peltaförmigen Schild hat sie bereits verloren; er liegt unter dem Pferd.
Die dargestellte Szene ist aus einem größeren Zusammenhang genommen. Das prominente Vorbild hierfür ist in der griechisch-römischen Kunst häufig kopiert worden. Es befand sich als Reliefschmuck am Thron der Zeusstatue von Olympia. Eine nahezu vollständige Kopie dieses Relieffrieses zeigt uns der sog. Amazonensarkophag im Kunsthistorischen Museum Wien. (AVS)

Teil von

Literatur

  • Loeschke, Siegfried (1919): Lampen aus Vindonissa. Ein Beitrag zur Geschichte von Vindonissa und des antiken Beleuchtungswesens. Zürich
  • Mlasowsky, Alexander (1993): Die antiken Tonlampen im Kestner-Museum Hannover. Hannover, 9; 12
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Museum August Kestner

Objekt aus: Museum August Kestner

Das Museum August Kestner ist benannt nach August Kestner (1777-1853). Das älteste städtische Museum in der Landeshauptstadt Hannover wird von einer...

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