Dieses Objekt gehört zur Gruppe figürlicher Salbgefäße in Affengestalt, die im 6. Jahrhundert v. Chr. in Etrurien entstand. Der hohle Affenkörper enthielt Salböl, der kleine henkellose ‚Schminktopf’ Bleiweiß, das ‚Make up’ der Antike.
Affen bzw. Darstellungen von Affen sind ein durchaus nicht seltener Anblick in der etruskischen Kunst, auch wenn sie nicht zu den heimischen Tierarten gehörten. Berühmt ist die Darstellung eines hockenden Affen, der einen Wettkampf beobachtet, im sog. Grab des Affen in Chiusi. Bereits in der Antike wurden sie als exotische Haustiere von Mitgliedern der Oberschicht gehalten.
Die Affenähnlichkeit des Menschen wird in der antiken Kunst diffamierend genutzt, welche dadurch Hohn und Spott hervorrief. Der tierische ‚Verwandte’ des Menschen ‚äfft‘ vieles nach; so könnte der sich schminkende Affe als mahnendes Beispiel dienen, es mit der ‚Anpinselei’ nicht zu übertreiben. (AVS)
Ehem. Sammlung August Kestner, Rom
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