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Museum August Kestner Geschnittene Steine

Geschnittene Steine

Die rund 2.000 Exemplare der der Gemmensammlung gehen auf August Kestner zurück.

[ 82 Objekte ]

Bildnis eines epikureischen Philosophen (Gemme)

Büste eines bärtigen Philosophen im Mantel in Profilansicht. Kennzeichnend sind Hakennase, geschlossene Haarkappe und der kurze Vollbart. - hochoval. Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Kaiserin Livia (Kameo)

Wichtiges Beispiel römischer Porträtkunst (im Kleinformat) der Kaiserzeit in der Sammlung des Museum August Kestner. Das Objekt steht stellvertretend für die rund 2.000 Exemplare umfassende Sammlung antiker Gemmen und Kameen, die zu 90% auf August Kestner zurückgeht. Porträt der Gemahlin des Augustus und ersten Kaiserin Roms mit Nodusfrisur und Scheitelzopf. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Der 'Große Cades' (Impronte Gemmarie dell'Instituto)

Das Museum August Kestner besitzt als eine der wenigen Institutionen ein vollständiges Exemplar des sogenannten ‚großen Cades‘. Tommaso Cades, ein römischer Gemmenschneider, hat in Eigenregie diese Daktyliothek herausgegeben. August Kestner hat ihn bei der Ordnung beraten. Diese Sammlung von Abdrücken antiker und nachantiker Gemmen entstand als eines der ersten ‚Forschungsprojekte‘ des von August Kestner mitbegründeten Deutschen Archäologischen Instituts. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Arsinoe III. als Göttin Artemis (Gemme in Fassung)

Arsinoe III. als Göttin Artemis? - Stehende Frau in der Darstellung der jugendlichen Artemis mit Jagdhund. Langes Gewand und Krobylos-Frisur. - Die Fassung ist modern. (AVS)

Achill (Skarabäus)

Achill sitzt im Profil auf einem Schemel, ein Bein etwas zurückgestellt, den Kopf geneigt zu dem auf seinen Knien liegenden Helm, auf den er die gefalteten Hände stützt. Seine Haltung bekundet Trauern oder Nachsinnen. Von der um Knie und Oberschenkel des Helden geschlungenen Chlamys hängt ein Zipfel am Schemel herab. Seine Haare sind durch feine Parallelstriche gegliedert und mit einer schmalen, am Hinterkopf geknoteten Binde zusammengehalten. Der Körper ist sorgfältig und weich modelliert, die Rippenmuskulatur nach Art des freien Stils besonders betont. Die von Kopf und Helm unterbrochene Namensbeischrift (ACHLE, etrusk. Schrift) beginnt über dem Nacken und endet vor den Füßen. Buchstabenhasten noch ohne Punktenden. - Strichrand. (AVS)

Kassandra und Aias (Gemme)

Aias verfolgt Kassandra, die versucht, sich ans Palladion (Kultbild der Athena) zu retten. – Antikes klassizistisches Gemmenbild, das auf griechischen Einfluss zurückgeht. Gewalt gegenüber Frauen im Kontext des Krieges hat es schon in der Antike gegeben. Dieser Aspekt findet sich auch im Mythos wieder. Nach dem Fall von Troia vergewaltigte Aias die troianische Priesterin Kassandra im Heiligtum der Athena, das – ähnlich dem Kirchenasyl – als unverletzlicher Bereich galt. Damit beging Aias einen Tabubruch. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Octavian, M. Antonius und Lepidus (Gemme)

Köpfe der drei Triumvirn im Profil, zwei nebeneinander, einer gegenüber: Octavian, Marcus Antonius, Lepidus. Nach der Ermordung Caesars im Jahre 44 v. Chr. verbündeten sich Octavianus, Marcus Antonius und Lepidus zum Zweiten Triumvirat, welches im Jahre 38 v. Chr. verlängert wurde, nachdem Marcus Antonius die Caesarmörder in der Schlacht bei Philippi besiegt hatte. Bald darauf wurde Lepidus entmachtet und schied 36 v. Chr. aus dem Triumvirat aus. Bei diesem Stück handelt es sich um eine nachantike Nachbildung einer Gemme in Jaspis des 18. Jahrhunderts. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Minverva (Gemme in Ringfassung)

Minerva präsentiert sich im Typus der 'Athena Parthenos'. Sie stützt sich mit der erhobenen rechten Hand auf die Lanze, neben ihr steht der Schild. Auf ihrer vorgestreckten linken Hand hält sie eine kleine Nike. – Der Beiname Parthenos für Athena bedeutet zunächst 'Jungfrau' oder 'die Jungfräuliche'. Die berühmteste Statue der Zeus-Tochter, auf die auch das Gemmenbild zurückgeführt werden kann, ist sicherlich das von Phidias geschaffene kolossale Kultbild aus Gold und Elfenbein, das im Parthenon auf der Athener Akropolis stand. Dieser Athena-Typus wurde im Laufe der Antike in vielen Kopien tradiert, so hat auch die römische Kunst die in zahlreichen verkleinerten römischen Kopien die Athena Parthenos bewahrt. - Der Ring ist nachantik. (AVS) Ehem. Sammlung Uvo Hölscher, Hannover

Perseus und die Gorgo Medusa

Perseus ist als Sohn des Zeus und der Danae einer der berühmtesten Heroen der griechischen Mythologie. Polydektes, König der Insel, auf der Danae und ihr neugeborener Sohn Zuflucht fanden, verliebte sich in diese. Dafür musste der Sohn ausgeschaltet werden. So sollte Perseus die Gorgo Medusa, bei deren Anblick alle zu Stein erstarren, enthaupten - eine scheinbar unlösbare Aufgabe. Doch Athena hilft ihm. Perseus enthauptet Medusa. Seitdem ziert das Bild des Medusa-Kopfes den Brustpanzer Athenas. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Sternbild des „Capricornus“ (Gemme)

Bildzeichen lassen die Machtübernahme Octavians in stilisierter Form geschönt erscheinen. Der Capricornus ist das Geburtszeichen des Octavian. Er wurde im Sternzeichen der Waage geboren und erhebt das Zeichen des Steinbocks (Ziegenbock mit Fischleib) als Aszendenten zu seinem Geburtsgestirn. – Ein Astrologe hatte dem Octavian kurz vor der Ermordung des Iulius Caesar eine glänzende Zukunft vorausgesagt, nachdem dieser von der Geburtsstunde erfahren hatte. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Porträt des Octavian und Waage (Gemme)

Die Waage ist das Symbol für Iuno Moneta, die Mahnende, in deren Tempel auf dem Kapitol sich eine Münzstätte befand. Die Waage der Moneta ist der Hinweis auf die von Caesar dem Volk ausgesetzten Legate, die Octavian als dessen Erbe an ca. 250.000 Personen geleistet hat. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Ring des Augustus (Gemme)

Das Motiv wird mit dem Erb- und Adoptionsring verbunden, den Caesar seinem Erben Octavian kurz vor dessen Ermordung überließ. Der ‚Ring’ findet sich in unterschiedlichen Symbolkombinationen auf Gemmenbildern. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Amor und Psyche im Gespräch (Gemme)

"Omnia vincit amor" ist ein altes lateinisches Sprichwort aus Vergils 10. Ekloge (10, 69) und besagt, dass die Liebe alles besiegen kann. - Aus der römischen Mythologie kennen wir Amor, Sohn des Gottes Mars und der Göttin Venus, als Gott der Liebe bzw. des Sich-Verliebens. Die Verbindung zu Psyche (Seele), die jünsgte und schönste von drei Königstöchtern, geht auf den ältesten, bei Apuleius (2. Jh. n. Chr.) überlieferten Liebesroman der Literatur zurück. Amor wird häufig als Knabe mit sehr kleinen Flügeln dargestellt. Seine besonderen Attribute sind der Köcher mit den Pfeilen sowie eine brennende Fackel. In boshafter Weise verschießt er seine (Liebes-)Pfeile und fügt somit den sprichwörtlich von der Liebe Getroffenen Pein zu. Charakteristisch für Psyche sind in der bildenden Kunst der Antike Schmetterlingsflügel. Das Bild zeigt allerdings Amor und Psyche in vertauschten Rollen, denn Amor ist an den Beinen gefesselt. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Commodus als Prinz (Gemme)

Die Gemme zeigt auf Vorder- und Rückseite ein Bild. - Vs: Brustbild des jungen Commodus (3. Knabenbildnis, "Princeps iuventutis-Typus", Typus Capitol, nach Zanker). Kopf im Profil, Büste mit Panzer und Paludamentum schräg von hinten. Lockiges Kopfhaar, Braue fein gestrichelt. - Rs: Iuppiter schräg auf Adler sitzend; Unterkörper mit Mantel im Profil, ebenso der bärtige Kopf. In der einen Hand das Zepter, in der anderen den Blitz. Adler steht in Schrittstellung in entgegengesetzter Richtung. Grundlinie. - Beiderseits flach, Vs. mit schmalem abfallendem Rand, Kante zur Rs. abgeschrägt. Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Augur bei der Vogelschau (Skarabäusfragment)

„In der Tat kann ich mir kein Volk vorstellen, sei es noch so kultiviert und gelehrt, sei es noch so roh und barbarisch, das nicht dafür einträte, die Zukunft offenbare sich in Zeichen und es sei möglich, dass sie von bestimmten Leuten erkannt und vorrausgesagt werde“, so Cicero. Cicero selbst war Mitglied des stadtrömischen Augurenkollegiums und religiöser Spezialist für die Divination und deutete selbst den Willen der Götter aus dem Vogelflug. Im Flug oder in den Schreien der Vögel, in Blitzen und anderen ungewöhnlichen Erscheinungen, so glaubten die Etrusker, konnten die Götter ihren Willen kundtun. Die Position der am Himmel zu beobachtenden Vögel oder Zeichen gab an, welcher Gott sich an die Menschen wendet. Denn jedem Gott war ein bestimmtes Himmelssegment zugeordnet. Zur Ausdeutung der göttlichen Zeichen bedurfte es eines Spezialpriesters, des Auguren. Die Vogelschau (auspicium) war eine dieser Methoden der Zukunfts- und Zeichendeutung (divinatio), die die Etrusker anwendeten. Dabei stritten die römischen Auguren darüber, ob die Beobachtung des Vogelfluges tatsächlich Aussagen über Zukünftiges zuliesse oder ob die Vögel durch ihren Flug nicht lediglich Zeichen der göttlichen Billigung oder Missbilligung bereits getroffener menschlicher Entscheidungen übermittelten (Cicero, De divinatione 1,105; 2,70). (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Salus, Personifikation des Wohlbefindens (Gemme)

Die vergöttlichte Eigenschaft für Wohlergehen war in der römischen Religion Salus, die als weibliche Gottheit dargestellt wurde. Ikonographisch wird sie charakterisiert entweder thronend mit Zepter, Schale und Schlange oder stehend mit Getreideähren in der Hand. Das griechische Pendant zu Salus war die Göttin Hygieia, deren Wortbedeutung 'Gesundheit' ist. Salus wurde in dem ihr geweihten stadtrömischen Tempel auf dem Mons Quirinalis verehrt. Hier ging es weniger um das körperliche und gesundheitliche Befinden einzelner Individuen, als viel mehr um das Wohlergehen und die Sicherheit des römischen Staates und seiner Bewohner. In diesem Zusammenhang spricht man von Salus publica oder Salus populi Romani. In der Kaiserzeit wurde dieser kultische Aspekt auch auf den Kaiser und die Kaiserin ausgeweitet. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Trunkenes Skelett (Gemme)

Der sinnliche Genuss spielt um die Zeitenwende und in der frühen römischen Republik eine große Rolle. Gemäß epikureischen Denkens soll man die Zeit, die einem bleibt und welche stetig entflieht, in vollen Zügen genießen. So tauchen in der Kunst des ersten Jahrhunderts n. Chr. verstärkt Darstellungen von Skeletten auf, die herauf Bezug nehmen und diesem von Horaz dichterisch formulierten Leitsatz vom „carpe diem“ (Ode I 11,8) folgen. So mahnten die Skelette, Genuss sei das einzige erstrebenswerte Ziel eines Lebens, das mit dem Tod unwiderruflich endet. Daraus abgeleitet finden sich Skelettdarstellungen in vielen Gattungen der römischen Kunst, wie z.B. auf Gemmen. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

"Gemme Egizie Museo Kestner"

Daktyliothek bestehend aus zwei Kästen. Enthalten sind 65 Abgüsse ägyptischer Skarabäen aus der Kestner'schen Sammlung, die schon zu August Kestners Zeiten als "Museo Kestner" oder "Museum Kestnerianum" genannt wurde. - Im Deckel Aufkleber mit Hinweis auf Tommaso Cades (in frz. Sprache). (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Kaiser Trajan (Gemme)

Trajan war einer der erfolgreichsten und beliebtesten Kaiser des Römsichen Reiches. Eine militärische Karriere schien vorgezeichnet zu sein, als er in den 70er Jahren als Legionslegat in Syrien oder als Militärtribun (tribunus militum) an Rhein und Euphrat tätig war. Im Oktober 97 n. Chr. adoptierte Kaiser Nerva ihn in seiner Abwesenheit und verlieh ihm als Mitregenten den Caesar-Titel. Als Nerva im Jahr darauf starb, wurde Trajan Alleinherrscher eines Reiches, dem er als herausragender militärischer Führer gedient hatte. Unter seiner Regentschaft erlangte das Römische Reich seine größte Ausdehnung. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Heuschrecke, gefräßiger Hüpfer (Skarabäus)

Zu fast allen Zeiten und in vielen Gegenden stehen Heuschrecken für Schrecken und Verlust. Gefürchtet war diese Insektenart für ihre Gefräßigkeit, die in den meisten Fällen zur Vernichtung der Ernte und schließlich zum Verlust der Lebensgrundlage für Mensch und Tier führte. Nicht umsonst zählen Heuschreckenschwärme zu einer der biblischen 'Zehn Plagen'. Trotzdem finden sich diese Tiere abgebildet in verschiedenen Gattungen der Kunst und auffallend häufig in der Glyptik. Gemmenbilder zeigen die Heuschrecke oft in Kombination mit Ähren oder Weintrauben, was als Hinweis auf die bevorzugten Pflanzen dieser als polyphag geltenden Insekten zu deuten ist. Die Idee hinter diesem Motiv war die Abwehr durch die bewusste Darstellung. Damit erhielt das Bild der Heuschrecke übelabwehrenden, apotropäischen Charakter gegen sich selbst. Trotzallem galten sie bei den Parthern und gelegentlich bei Griechen als Delikatesse. (AVS)

Theseus erschlägt den Minotaurus (Gemme)

Die Physiognomie des Minotaurus aus menschlichem Körper und Stierkopf rührt daher, dass Zeus in Gestalt eines Stieres mit Europa diesen Sohn zeugte. Wegen seines hässlichen Aussehens lebte Minotaurus verbannt im Labyrinth auf Kreta. Als König Minos von Kreta erfuhr, dass sein Sohn Androgeos durch Befehl des Königs Aigeus von Athen ums Leben gekommen sei, brach er gegen Athen auf, um Rache zu nehmen. Die Athener wurden besiegt und mussten seither alle neun Jahre sieben Jünglinge und sieben junge Mädchen nach Kreta senden, wo sie in das Labyrinth geschickt und so dem Minotaurus geopfert wurden. Theseus, der Sohn des Aigeus, befreite Athen von diesem harten Tribut. Mit der dritten Tributfahrt fuhr er selbst nach Kreta, um das Ungeheuer zu töten. Dieser Moment ist auf der Gemme dargestellt. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Siegel aus sassanidischer Zeit

Porträt eines bärtigen Mannes mit Kappe (kolah), unter der das Haar in groben Strähnen auf die Schulter fällt. Kopf im Profil, Büste in Vorderansicht. Auf dem Gewand drei Sterne. Beiderseits Pehlewi-Beischrift (verderbt; neg.) nach Muster 'pst'n, d.h. Vertrauen. (AVS)

Hekate (magische Gemme)

Hekate gilt als göttliche Mittlerin zwischen dem Überirdischen und dem Unterirdischen. Seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. wird sie mit der Göttin Artemis, mit der sie laut Hesiod (theog. 409-411) auch familiär verwandt ist, und mit Persephone sowie mit Ereschkigal, der sumerischen Unterweltsherrin, oder der Mondgöttin Selene gleichgesetzt. In dieser Dreiheit, der auch die Ikonografie Rechnung trägt, stehen die auf Artemis und Selene zu beziehenden Anteile für das Oben, Persephone für das Unten. Aufgrund ihrer Affinität zum Unten, dem Reich der Toten, wurden Hekate seit dieser Zeit dämonische Züge zuerkannt, die ihre Rolle als "Gespensterherrin" festigten und ihr später selbst negative Charaktereigenschaften bescherten. Als Schutzgöttin verehrte man sie an Orten, an denen man böse Geister und Dämonen vermutete, z.B. Hauseingänge oder Wegekreuzungen. Hier stellte man die seit der klassischen Zeit bekannten Statuetten der Göttin mit drei Köpfen und drei Körpern auf, die die Dreiheit ihres Wesens zum Ausdruck brachten (Hekateia). Die Hekate, die für die magischen Gemmen von Bedeutung ist, wird in dieser Objektgattung in der Regel ebenfalls in diesem dreigestaltigen Typus wiedergegeben. Ein beliebtes Motiv, dem man Übel abwehrende Qualitäten zuschrieb, war das Haupt der Medusa, der einzig Sterblichen unter den drei Gorgonen-Schwestern. In Kombination von dreigestaltiger Hekate und dem Gorgoneion kommt so die chtonische und gespenstische Seite des Mondes zum Ausdruck. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Chnoubis (magische Gemme)

Die Wahl des Gesteins für die magischen Gemmen war nicht zufällig, sondern spielte für ihren Darstellungs- und Verwendungszusammenhang eine wesentliche Rolle, d.h. für die zu erzielende bzw. erhoffte Wirkung. So geht der Arzt Galenos von Pergamon (129–216 n. Chr.) so weit zu sagen (Gal., de simpl. Med. 9, 2.19; t. XII p. 207 ed. Kühn), dass das Material für die Wirksamkeit sogar wichtiger sei als das in den Stein eingeschnittene Motiv, denn er habe sein eigenes Magenproblem mit einem grünen Jaspis auch ohne die meist für diese Leiden verwendete Chnoubis-Darstellung kuriert. Der löwenköpfige und schlangengestaltige Chnoubis galt als "Herr des Magens". (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

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