Ende des 12. und in der ersten Hälfte des 13. Jh. entstanden deshalb in Venedig sowie den Städten der Lombardei (Reichsitalien) und der Toskana größere und schwerere Silbermünzen (Grossi), die zwischen 12 und 24 Pfennige in einer einzigen Münze ersetzten. Die dadurch eingeleitete Vielfalt der Groschenprägung bietet ein Spiegelbild der politischen Landkarte Italiens im Spätmittelalter. Der 1303 im Königreich Neapel eingeführte Gigliato (Carlino) wurde zum wichtigsten Münztyp des südlichen Mittelmeerraumes. Italien ist die Wiege der spätmittelalterlichen Goldmünzenprägung. Die ab 1231 gemünzten Augustalen Kaiser Friedrichs II. (1197-1250) stehen noch im Kontext des antiken kaiserlichen Goldmünzenmonopols, während die ab 1252 in Florenz (Fiorino d’oro, Floren) und Genua und ab 1284 in Venedig (Ducato) ausgegebenen Goldmünzen das auf der Wirtschaftsmacht beruhende politische Selbstbewusstsein der italienischen Stadtrepubliken demonstrieren.
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Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig
Italien im Spätmittelalter
Italien im Spätmittelalter
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Trient: Egno von Eppan [386/8]
Vorderseite: Büste des Bischofs mit Krummstab nach links, die Rechte erhoben. Rückseite: Im Feld großer Buchstabe F und kleines Kreuz.
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Venedig: Doge Pietro Gradenigo [10973]
Vorderseite: Stehender Doge erhält vom Hlg. Marcus Fahne. Im Feld DVX. Rückseite: Thronender Christus. Provenienz: Sammlung Dexel.
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Italien: Lucca, Otto IV. [403a/17]
Vorderseite: Im Feld Monogramm Ottos. Rückseite: Gekrönter Kopf von vorn.
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Italien: Ferrara, Ercole I. d'Este [403/24]
Vorderseite: Kopf nach rechts. Rückseite: Hydra mit sieben Köpfen. Provenienz: Auktion Zschieschke - Köder, Leipzig 1893
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Sizilien: Friedrich II. [404/1]
Vorderseite: Büste Friedrichs II. mit Lorbeerkranz nach rechts. Rückseite: Adler nach links mit zurückgewandtem Kopf.
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