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Museum August Kestner Architekturterrakotten: Sog. Campanareliefs, Aufsatzplatten, Simen, Wasserspeier etc.

Architekturterrakotten: Sog. Campanareliefs, Aufsatzplatten, Simen, Wasserspeier etc.

Über die Sammlung

August Kestner gehörte als Sammler und Kenner zu den Vorreitern mit einem besonderen Interesse an der Gattung der römischen Architekturterrakotten. Rund 120 Exemplare, teilweise auch als Fragmente, wenn sie als Beleg für einen bestimmten Bild- oder Funktionstypus dienten, trug er davon zusammen. Er stellte sich damit in die Reihe derer, die bereits früh die kunst- und kulturhistorische Bedeutung dieser Gattung erkannt und zu schätzen gelernt hatten.

Mitte des 19. Jahrhunderts erreichten das Interesse an der Archäologie und an Ausgrabungen sowie die wissenschaftliche Beschäftigung mit den Hinterlassenschaften der griechisch-römischen Antike einen Höhepunkt.
In dieser Zeit begannen Gelehrte und auch Laien spezialisierte archäologische Sammlungen zusammenzutragen. Eine Objektgattung, die durch intensive Grabungen in dieser Zeit verstärkt ans Tageslicht, kam waren Tonreliefs vornehmlich aus architektonischem Zusammenhang.
Sie tragen noch heute den Namen des Sammlers, der ihnen als erster besonderes Interesse entgegengebracht hatte: Campana-Platten. Giampietro Campana (1808–1880) trug in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine umfangreiche Antikensammlung zusammen, zu der auch die Tonplatten gehörten. 1842 machte er sie erstmals durch die Publikation, „Antiche opere in plastica“, einer breiten Öffentlichkeit zugänglich.
Gemessen an der großartigen Reliefkunst in Marmor haben die Campana-Platten leider lange Zeit nur eine untergeordnete Rolle im archäologischen Interesse gespielt, da sie in der antiken Kunstgeschichte als handwerkliche Erzeugnisse geringer Qualität galten. Sie reflektieren jedoch auch den dekorativen Geschmack ihrer Zeit und sind daher hinsichtlich der Erforschung des antiken Kunsthandwerks und der Ikonographie eine äußerst wichtige und ergiebige Objektgattung. (AVS)

Diese Sammlung ist Teil von

Antike Kulturen [518]

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