Für etwa fünf Jahrhunderte dominierte das minoische Kreta den ägäischen Raum. Diese Inselgesellschaft war so gefestigt, dass sie um 1800 v. Chr. die Erdbebenzerstörung der ersten Paläste schnell überwand und neue Palastzentren in Knossos, Phaistos und Mallia entstanden. Der Vulkanausbruch von Thera (um 1613 v. Chr.) leitete für Kreta eine Krisenperiode ein, die in der gewaltsamen Zerstörung der Neuen Paläste ihren Höhepunkt fand. Nur der Palast von Knossos blieb von dieser Zerstörungswelle verschont. Nach dem Wiederaufbau der kretischen Paläste erreichte die minoische Kultur ihren kulturellen und wirtschaftlichen Zenit. Es ist die glanzvolle Epoche Kretas, die in späteren Erinnerungen mit dem mythischen König Minos von Knossos und dessen Herrschaft über das Ägäische Meer verbunden wurde. In dieser Zeit ist dieses Salbgefäß entstanden. (AVS)
Ehem. Sammlung Erhart Kästner, Wolfenbüttel
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