museum-digitalniedersachsen
STRG + Y
de
Museum August Kestner Antike Kulturen Architekturterrakotten: Sog. Campanareliefs, Aufsatzplatten, Simen, Wasserspeier etc. [1441]
Victoria mit Tropaeum und Capricorni (Museum August Kestner CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Museum August Kestner / Christian Tepper (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Victoria mit Tropaeum und Capricorni (Stirnziegel)

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Im Kampf Octavians gegen Marcus Antonius – besonders im Kontext der Schlacht von Actium (31 v. Chr.) – stellte sich die besondere Wirkungsmacht der Göttin Victoria dar. Seit dem Sieg gegen Marcus Antonius findet der Typus der ‚Victoria auf dem Globus‘ besonders auf römischen Münzen große Verbreitung. Sein Vorbild wird in dem Standbild gesucht, das Octavian 29 v. Chr. zum Zeichen der Weltherrschaft in der Kurie in Rom aufstellen ließ. Es handelte sich um eine Statue aus Tarent. Auch in anderen Gattungen findet diese Victoria-Darstellung einen Reflex.
Die Stirnziegel mit der Darstellung der Victoria mit Tropaeum auf einem Globus, flankiert von zwei Capricorni (Ziegenböcke mit Fischleib) stellt allerdings eine Umbildung eines augusteischen Typus dar, bei dem der Globus zur Angleichung an den Kurie-Typus erst später hinzugefügt wurde.
Die Erklärung für die beiden Capricorni liegt ihrer Bedeutung als astrologisches Geburtszeichen des Octavian/Augustus begründet. Dieser wurde am 23. September 64 v. Chr. im Sternzeichen der Waage geboren. Octavian/Augustus erhebt aber das Zeichen des Steinbocks, das als Ziegenbock mit Fischleib ausgedrückt wird, zu seinem Geburtsgestirn. Einst hatte in Apollonia der Astrologe Theogenes dem jungen Octavian kurz vor der Ermordung seines Großonkels Iulius Caesar eine glänzende Zukunft vorausgesagt, nachdem dieser von der Geburtsstunde erfahren hatte.
In dieser Form findet sich der Capricornus vielfach auf Münzen oder Gemmen der augusteischen Zeit. Die Verwendung dieser Motivzusammenstellung auf dem Stirnziegel mag als Ausdruck der engen Verbundenheit mit Augustus zu verstehen sein, indem Privatpersonen ihre Bauten damit zierten. (AVS)

Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Material/Technik

Ton / aus Form

Maße

Höhe: 22,6 cm, Breite: 17,5 cm

Literatur

  • Siebert, Anne Viola (2011): Geschichte(n) in Ton. Römische Architekturterrakotten. Regensburg, 55-56 Nr. 105
Karte
Museum August Kestner

Objekt aus: Museum August Kestner

Das Museum August Kestner ist benannt nach August Kestner (1777-1853). Das älteste städtische Museum in der Landeshauptstadt Hannover wird von einer...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.