Das Porträtgemälde zeigt Sophie Charlotte von Haus (1701-1775), die als eine geborene von Bennigsen und Tochter eines Braunschweig-Lüneburgischen Generalleutnants aus altem niedersächsischen Adel stammte. Im Alter von 20 Jahren heiratete sie den Hofgerichtsassessor Friedrich Ludwig von Haus (1686-1746). Ihr Ehemann stieg zum Geheimrat auf und lebte 1736 bis 1737 als Diplomat in Wien. Sie selbst wurde in dieser Zeit Sternkreuzdame, d.h. sie wurde in den Sternkreuzorden, einen österreichischen Damenorden, aufgenommen.
Auf dem Gemälde ist Sophie Charlotte von Haus als Witwe im höheren Lebensalter dargestellt. Die „Geheime Räthin“ trägt eine Haube mit weißer und schwarzer Spitze. Der große Ohrring und die fünfreihigen Perlarmbänder zeugen ebenso von Wohlstand wie ihr weinrotes Kleid mit dem aufwendigen Spitzeneinsatz und den mit dreifacher Spitze besetzen Ärmeln.
Auch das tierische Accessoire auf ihrem Arm befriedigt das Repräsentationsbedürfnis: Der Mops diente dem luxuriösen Zeitvertreib. Frauen aus Adel und aufstrebendem Bürgertum ließen sich gerne mit Schoßhunden porträtieren.
Das Gemälde ist nicht gezeichnet. Es stammt vermutlich von Johann Georg Ziesenis (1716-1776) oder aus seiner Werkstatt.
[FA]
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