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Museum August Kestner Antike Kulturen Gemmen, Kameen und Glaspasten. Die Sammlung geschnittener Steine [2009.284]
Augur bei der Vogelschau (Skarabäusfragment) (Museum August Kestner CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Museum August Kestner / Christian Rose (CC BY-NC-SA)
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Augur bei der Vogelschau (Skarabäusfragment)

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Beschreibung

„In der Tat kann ich mir kein Volk vorstellen, sei es noch so kultiviert und gelehrt, sei es noch so roh und barbarisch, das nicht dafür einträte, die Zukunft offenbare sich in Zeichen und es sei möglich, dass sie von bestimmten Leuten erkannt und vorrausgesagt werde“, so Cicero. Cicero selbst war Mitglied des stadtrömischen Augurenkollegiums und religiöser Spezialist für die Divination und deutete selbst den Willen der Götter aus dem Vogelflug.
Im Flug oder in den Schreien der Vögel, in Blitzen und anderen ungewöhnlichen Erscheinungen, so glaubten die Etrusker, konnten die Götter ihren Willen kundtun. Die Position der am Himmel zu beobachtenden Vögel oder Zeichen gab an, welcher Gott sich an die Menschen wendet. Denn jedem Gott war ein bestimmtes Himmelssegment zugeordnet. Zur Ausdeutung der göttlichen Zeichen bedurfte es eines Spezialpriesters, des Auguren. Die Vogelschau (auspicium) war eine dieser Methoden der Zukunfts- und Zeichendeutung (divinatio), die die Etrusker anwendeten.
Dabei stritten die römischen Auguren darüber, ob die Beobachtung des Vogelfluges tatsächlich Aussagen über Zukünftiges zuliesse oder ob die Vögel durch ihren Flug nicht lediglich Zeichen der göttlichen Billigung oder Missbilligung bereits getroffener menschlicher Entscheidungen übermittelten (Cicero, De divinatione 1,105; 2,70). (AVS)

Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Material/Technik

Karneol / geschnitten

Maße

Höhe: 0,55 cm, Breite: 1,09 cm

Ausführliche Beschreibung

Furche zwischen Kopfteil und Prothorax, dieser seitlich und hinten von Strichband gerahmt. Elytron mit Flügelornament. Beine in flachem Relief, die vorderen gekerbt. Ohne Basisschmuck. Poliert. Vogelschau. Vor einem Mann im Mantel, der die Hände in Gesichtshöhe erhoben hat, befinden sich zwei Zonen des Bildfeldes, das durch eine Linie geteilt ist, Vögel. Auf der Linie eine Eule, anderer Vogel, über ihnen fliegender Vogel in entgegensetzter Richtung. - Strichrand.

"A globolo"-Stil / Singuläre Darstellung.

Literatur

  • Bendlin, Andreas / Rüpke, Jörg / Siebert, Anne Viola (Hrsg.) (2001): Axt und Altar. Kult und Ritual als Schlüssel zur römischen Kultur. Erfurt, 53 Nr. 43
  • Gercke, Wendula Barbara (1996): Etruskische Kunst im Kestner-Museum. Hannover, 151 Nr. 158
  • Schlüter, Margildis - Platz-Horster, Gertrud (1975): Antike Gemmen in deutschen Sammlungen IV. Hannover, Kestner Museum, Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe. Wiesbaden, 29 Nr. 53
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Museum August Kestner

Objekt aus: Museum August Kestner

Das Museum August Kestner ist benannt nach August Kestner (1777-1853). Das älteste städtische Museum in der Landeshauptstadt Hannover wird von einer...

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