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Museum August Kestner Antike Kulturen Gefäßkeramik und Vasenmalerei [1936.1]
Choenkännchen (Museum August Kestner CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Museum August Kestner / Christian Rose (CC BY-NC-SA)
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Choenkännchen

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Beschreibung

Das Choenkännchen, abgeleitet von chous (Kanne), ist eine kleine, gedrungene Kanne mit einer Kleeblattmündung. Diese Kannen im Miniaturformat spielten eine besondere Rolle beim sog. Choenfest, bei dem sie an Kleinkinder verschenkt wurden. Daher sind auf dem Gefäßkörper sehr häufig Kleinkinder bei unterschiedlichen Aktivitäten dargestellt.
Das Kind in dieser Darstellung stützt sich mit den Händen auf einen Schemel. Davor steht ein niedriger Kegel. Vor seinen Knien erkennt man ein plastisches vergoldetes Kügelchen. Ein ebensolches Kügelchen (Amulett) hängt an einer Schnur auf dem Oberkörper des Kindes. Der Kopf- und Armreif sowie der Fußring sind vergoldet.

Das Choenfest - Kannenfest oder Trinkfest - wurde im Rahmen der Anthesterien gefeiert und fand am zweiten Tag statt. Aus diesem Anlass bekamen vor allem Dreijährige erstmals ihre eigenen Krüge geschenkt. Dieses galt als eine Art Initiationsritus, da man glaubte, dass aufgrund der hohen Sterblichkeit im Säuglings- und Kleinkindalter die Kinder mit drei Jahren die größten Gefahren überstanden hätten. (AVS)

Material/Technik

Ton / rotfigurig

Maße

Höhe: 5,9 cm

Ausführliche Beschreibung

Unterseite von Gefäß und angeplattetem Standring tongrundig. Das übrige Gefäß außen und innen gefirnißt. Figur und Dekoration sind auf den Firnis gemalt. In Ocker aufgesetzt sind die doppelte Standlinie und die Efeuranke am Hals; die drei plastischen Korymben dazu sind vergoldet. Ein Kind kniet nach links gerichtet und stützt sich mit den Händen auf einen Schemel. Die Malerei in Weiß, die Innenzeichnung in verdünntem Firnis, die Haare in Ocker aufgesetzt. Oinochoentypus 3 (Chous; ARV. L).

Literatur

  • Follmann, Anne Barbara (1971): Corpus Vasorum Antiquorum. Deutschland. Hannover, Kestner-Museum 1. München, Taf. 48,6-7
  • Schwartz, Johannes / Vogt, Simone (2019): Spuren der NS-Verfolgung. Provenienzforschung in den kulturhistorischen Sammlungen der Stadt Hannover. Köln, 143 Abb. 4
Museum August Kestner

Objekt aus: Museum August Kestner

Das Museum August Kestner ist benannt nach August Kestner (1777-1853). Das älteste städtische Museum in der Landeshauptstadt Hannover wird von einer...

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