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Museum August Kestner Die Jahrhundertmünze Münzen und Medaillen [1961.13.64]
Follis des Justinian (Museum August Kestner CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Museum August Kestner / Christian Tepper (CC BY-NC-SA)
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Follis des Justinian I.

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Beschreibung

Das Byzantinische Reich (4. bis 15. Jh. n. Chr.) war eine Großmacht des Mittelalters, dessen Prachtentfaltung und Reichtum in der Kunst legendär sind. Einer der erfolgreichsten byzantinischen Kaiser war Justinian I. (reg. 527-565). Seine Regierungszeit gilt als das goldene Zeitalter von Byzanz. Große Eroberungen und eine kluge Finanzpolitik führten zu einer kulturellen Blüte. Der "Codex Iustinianus", eine erstmalige Zusammenstellung des Römischen Rechts, wirkt bis in die heutige Zeit. Zudem reformierte Justinian das Münzwesen, so dass die typischen schweren und „monumental“ wirkenden Bronzemünzen eingeführt wurden.
Eines der zur Zeit Justinians errichteten Gebäude können wir noch heute besichtigen: Die Hagia Sophia in Konstantinopel/Istanbul wurde etwa zu derselben Zeit eingeweiht, als auch diese Münze geprägt wurde.
(SV)

Beschriftung/Aufschrift

Vorderseite: DN IVSTINIANVS PP AVG. Rückseite: Das Wertzeichen M mit Jahres- und Münzstättenangabe.

Material/Technik

Bronze / geprägt

Maße

Durchmesser
3,96 cm
Gewicht
22,96 g

Ausführliche Beschreibung

Auf der Vorderseite der Münze ist Justinian mit Helm, Diadem und Kreuzglobus in der rechten Hand porträtiert. Er trägt einen Brustpanzer und einen Schild, auf dem er selbst als siegender Reiter wiedergegeben wird. Die abgekürzte Umschrift ist aufzulösen in DOMINUS NOSTER IUSTINIANUS PERPETUUS AUGUSTUS und bedeutet „Unser Herr Justinianus immerwährender Kaiser“.

Die Rückseite gibt mit dem großen M den Wert der Münze an. Es steht für die Zahl 40 und meint „40 Nummi“, wobei Nummus eine Einheit byzantinischer Bronzemünze ist. Außerdem ist das Jahr 12 (ANNO XII) der Herrschaftszeit des Kaisers angegeben, das dem Jahr 538/39 n. Chr. der christlichen Ära entspricht. Das Epsilon unter dem M ist das griechische Zahlzeichen für 5 und steht für die 5. Münzoffizin von Constantinopel (CON). Die Kreuze auf beiden Seiten der Münze weisen auf den staatlich verankerten christlichen Glauben.

Anders als auf den früheren römischen Münzen sind hier die Verherrlichung des Kaisers auf der Vorderseite und die offiziellen Angaben zur Münze auf der Rückseite deutlich getrennt. Hierdurch kommt die klar strukturierte byzantinische Verwaltung zum Ausdruck. (SV)

Literatur

  • Raeder, Joachim (1987): Die byzantinischen Münzen im Kestner-Museum Hannover. Hannover, Seite 12 Nr. 23

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Museum August Kestner

Objekt aus: Museum August Kestner

Das Museum August Kestner ist benannt nach August Kestner (1777-1853). Das älteste städtische Museum in der Landeshauptstadt Hannover wird von einer...

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