Künstliche Beleuchtung hat es zu allen Zeiten gegeben. Die einfachste war das Lager- oder Herdfeuer. Doch nutzte man auch Reisigbündel, Kienspäne oder Fackeln. Das geläufigste Beleuchtungsgerät der Antike war die Tonlampe, zunächst eine flache, offene Schale mit zur Mitte umgeknicktem Rand als Dochthalterung. Sie entwickelte sich stetig zu einem geschlossenen Gefäß mit kleinem Einfüllloch für das Brennmaterial Olivenöl. Eine Massenproduktion wurde ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. durch die Fertigung aus Matrizen erreicht. Um die Zeitenwende kommt die Diskuslampe mit konkav gewölbtem reliefverziertem Spiegel in Mode. Aus ihr entwickelt sich eine ganze Reihe von Lampentypen wie z.B. diese doppelschnauzige Volutenlampe mit Henkelaufsatz. Die Spiegelreliefs zeigen eine reiche antike Bilderwelt: Alltagsszenen, kultische Handlungen, Götterbilder oder mythologische Szenen wie auf diesem Beispiel, bei dem ein nackter Krieger eine Amazone vom Pferd reißt.
Der Mythos um das sagenhafte Volk der Amazonen diente den Griechen als Gegenentwurf zu ihrer eigenen Vorstellung von den Aufgaben der Geschlechter. Sich selbst regierende und kämpfende Frauen widersprachen dem Gesellschaftsideal. Im römischen Bereich spielen derartige Darstellungen eine andere Rolle: hier ist eher der erotische Aspekt zu sehen. (AVS)
Ehem. Sammlung August Kestner, Rom