Um den Jüngling Antinoos ranken sich viele Legenden. Diese speisen sich besonders dadurch, dass der aus Bithynien stammende junge Mann Liebhaber des zu seinen Lebzeiten einflussreichsten Mannes gewesen ist, des römischen Kaisers Hadrian (reg. 117–138 n. Chr.). Nach seinem tragischen Ertrinkungstod im Nil förderte der Kaiser das Gedenken an Antinoos in besonderer Weise, wovon nicht nur die Neugründung einer Stadt mit seinem Namen – Antinoupolis –, sondern vor allem eine ungewöhnlich große Zahl überlieferter Porträts oder Statuen zeugen. Die Funktion dieses kleinformatigen, einfach gearbeiteten Brustbildes ist unklar; vielleicht war es teil eines Porträttondos. (AVS)
Ehem. Sammlung Friedrich Wilhelm von Bissing
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