museum-digitalniedersachsen
STRG + Y
de
Museum August Kestner Antike Kulturen [1964.15]
Grabrelief (Museum August Kestner CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Museum August Kestner / Christian Rose (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Grabrelief oder Giebelstele mit drei Personen

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Im frühen 5. Jahrhundert v. Chr. hatten die griechischen Gesetzgeber Regeln für den Traueraufwand erstellt. Ein Verbot für Athen und Attika schränkte daher den übermäßigen Aufwand für Begräbnisfeierlichkeiten und die Ausstattung bzw. Kennzeichnung der Grabstätten stark ein. Doch gut ein Jahrhundert später kehrten reiche Athener und vermögende Ausländer zu einer luxuriösen Ausschmückung ihrer Gräber und Grabanlagen zurück und begannen damit, wieder weithin sichtbare Zeichen auf die Grabstellen zu setzen. Grabreliefs wie dieses standen entlang der Straßen, die aus der Stadt hinausführten.
Das letzte und schärfste Grabluxus-Gesetz der athenischen Geschichte ist das des Demetrios von Phaleron (um 350–280 v. Chr.), erlassen 317/07 v. Chr. Es schränkte den großen und reichhaltigen Aufwand für Begräbnisfeiern und die Gräber erneut stark ein und beendete die Produktion dieser Art Grabdenkmale endgültig.

Die Geschichte dieses Grabreliefs reicht bis in die jüngste Vergangenheit. Während der deutschen Besatzung in Frankreich wurde das Objekt aus jüdischem Besitz beschlagnahmt und ab 1943 auf dem Pariser Kunstmarkt angeboten. Über den Münchner Kunsthändler Walter Bornheim wurde es an den Reichsleiter der NSDAP und Leiter der Deutschen Arbeitsfront (DAF), Robert Ley verkauft, der es schließlich Hermann Göring zu dessen 50. Geburtstag schenkte. (AVS)

Material/Technik

Marmor

Maße

Höhe: 123 cm, Breite: 80 cm

Teil von

Literatur

  • Liepmann, Ursula (1975): Griechische Terrakotten, Bronzen, Skulpturen. Hannover, 22-23; 126 Kat. M 5
  • Schwartz, Johannes / Vogt, Simone (2019): Spuren der NS-Verfolgung. Provenienzforschung in den kulturhistorischen Sammlungen der Stadt Hannover. Köln, 171-183
  • Siebert, Anne Viola (2019): Ein griechisches Grabmal in der Sammlung Antike Kunst des Museum August Kestner. in: Spuren der NS-Verfolgung. Provenienzforschung in den kulturhistorischen Sammlungen der Stadt Hannover, 164-169
Museum August Kestner

Objekt aus: Museum August Kestner

Das Museum August Kestner ist benannt nach August Kestner (1777-1853). Das älteste städtische Museum in der Landeshauptstadt Hannover wird von einer...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.