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Rohre einer Wasserpfeife

Herzog Anton Ulrich-Museum Turcica [VO 2]
Rohre einer Wasserpfeife (Herzog Anton Ulrich-Museum CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Herzog Anton Ulrich-Museum / Claus Cordes (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Inv.-Nr.: VO 2

Zwei miteinander verbundene Rohre einer Wasserpfeife aus Bambus, die mit Stoff und Garn umwickelt sind. Das kürzere, gerade ist das Luftrohr, dem ein Pfeifenkopf, das andere gebogene ist das Rauchrohr, dem ein Mundstück aufgesetzt wurde. Bis auf das untere Ende des Luftrohrs, das unverziert ist, sind beide Rohre mit rotem Baumwollstoff bzw. grüngelbem Seidengarn umwickelt. Die Verbindungsstelle beider Rohre ist mit blauem Baumwollstoff umwickelt und mit weißem Baumwollgarn in einem Ziermuster umflochten. Der rote Baumwollstoff ist stets mit hellbraunem Seidengarn umwickelt; dies gilt auch für die drei kegelstumpfförmigen Verdickungen an Luft- und Rauchrohr. An zwei dieser Verdickungen sind die beiden Rohre nochmals, hier mit einem rot umwickelten Steg und geflochtenem Bändchen, verbunden. Ober- und unterhalb dieser Verbindungsstelle sind beide Rohre mit grüngelben Seidengarn umwickelt; diese Partien schließen beidseitig mit weißgelbem Seidengarn ab. Auf die dritte Verdickung, die heute das Luftrohr abschließt, wäre der Pfeifenkopf aufgesetzt worden. Das Rauchrohr wird in einer Rundung bis zu einer weiteren grüngelben und weißgelb eingefassten Umwicklung weitergeführt, an die eine kleine ringförmige Verdickung und ein kleines Stück Rohr anschließen; dieses Stück ist mit einem dunkelblauen, locker gewebten und von Pflanzenfasern umwickelten Baumwollstoff versehen. Hier befindet sich die Steckverbindung für das Mundstück. Wasserpfeifen haben seit Jahrhunderten eine sehr große räumliche Verbreitung. In Indien gelangten sie vermutlich zu Beginn des 17. Jahrhunderts an den Hof der Mogul-Herrscher und wurden von dort weiter nach Westen vermittelt. In der Türkei sind sie seit dem 18. Jahrhundert belegt. Wasserpfeifen wurden von Männern und Frauen gleichermaßen geraucht und auch Gästen angeboten. Der zur Aufnahme von Wasser bestimmte Körper konnte aus den verschiedensten Materialien bestehen, wie beispielsweise Kokosnuss, Metall oder Glas, auf letzteres verweist möglicherweise die o. g. Nennung im Inventar H 8. Das Luftrohr reichte in den Wasserbehälter, an dessen oberem Ende ein oft reich verzierter Pfeifenkopf aufgesetzt war. Mit diesem Rohr war außerhalb des Wasserbehälters das Rauchrohr verbunden, das aus einem langen Schlauch mit Mundstück bestand. Das Rauchen von Tabak mittels einer Wasserpfeife bedeutete, dass der Rauch nicht direkt inhaliert, sondern zunächst im Wasserbehälter gekühlt und gefiltert wurde. (Schmitz, Claudia: Ethnographica in Braunschweig, hrsg. von Regine Marth (Sammlungskataloge des Herzog Anton Ulrich-Museums, Braunschweig; Bd. 19), Dresden 2016, S. 325, Kat. Nr. 477)

Material/Technik

Bambus, Stoff, Garn

Maße

L Luftrohr 41,5 cm, Dm 1,2 cm, L Saugrohr 75 cm, Dm 1 cm

Literatur

  • Claudia Schmitz (2016): Ethnographica in Braunschweig. , S. 325, Kat. Nr. 477
Herzog Anton Ulrich-Museum

Objekt aus: Herzog Anton Ulrich-Museum

Das Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig gehört zu den bedeutendsten und vielseitigsten Kunstmuseen Deutschlands. Namensgeber ist Herzog Anton...

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