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Pan

Museum August Kestner Antike Kulturen [1514]
Pan (Museum August Kestner CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Museum August Kestner / Christian Tepper (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Ziegenfüße, Hörner, Bart und spitze Ohren, das sind die äußeren Merkmale, an denen der griechische Vegetationsgott Pan zweifelsfrei zu erkennen ist. Die Menschen der Antike besaßen ein sehr gespaltenes Verhältnis zu ihm. Verehrten sie ihn auf der einen Seite und baten ihn um Schutz für ihre Herden, so fürchteten sie ihn aufgrund seines Aussehens auf der anderen Seite sehr. Selbst seiner Mutter, der Eichennymphe Dryope, war der Anblick ihres Sohnes offensichtlich nicht geheuer, denn sie setzte – um einer der vielen Sagenversionen (Homerischer Hymnus 19, 30 ff.) zu folgen – das Kind nach der Geburt aus.
Pans Spur zieht sich von der Antike bis in unsere Zeit. Noch heute finden sich im Sprachgebrauch Hinweise auf das einstige zwiespältige Verhältnis der Menschen zu Pan. Wer kennt nicht den „panischen“ Schrecken (panikón deíma), der einen meist unvermittelt überkommt. Ursprünglich bezieht sich dieser auf Pan als Hirtengott. Er liebte es nämlich, während der Mittagszeit zu ruhen und konnte sehr ungehalten werden, wenn er dabei gestört wurde. So ließ Pan Tierherden zu plötzlicher und unnötiger Massenflucht aufschrecken. Dieses Phänomen konnten Hirten des Öfteren bei ihren Herden beobachten; sie hatten aber keine plausible Erklärung dafür, als dass ihr Gott sich einen üblen Scherz mit ihnen erlaubte. Ebenso galt Pan als Urheber erschreckender nächtlicher, nicht erklärlicher Laute. Auch der Begriff „Panik“, der einen Zustand äußerster Angst umschreibt, ist von Pan abgeleitet.
In christlicher Zeit schließlich mutiert der Vegetationsgott der Antike zum Inbegriff der Darstellung des Teufels, den die Menschen sich ebenfalls behaart, mit Bocksfüßen, Hörnern, Schwanz und hässlichem Gesicht vorstellten. (AVS)

Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Material/Technik

Marmor

Maße

Höhe: 17,5 cm

Ausführliche Beschreibung

Oberkörper, fast asketisch wirkend, stark nach rechts gebogen; schräg seitwärts nach vorn gestreckter vom Ellenbogen an abgebogener linker Arm, in welchem er einst das Lagobolon hielt; hiervon ist nur noch der auf dem Oberarm aufliegende Teil des Stiels erhalten. Rechter Armstumpf ist ebenfalls schräg nach unten gestreckt. Den bärtigen Kopf hält er zu seiner Linken leicht geneigt, der Blick geht nach unten. Eng stehende und tiefliegende Augen, vorstehender Stirnwulst; langer Kinn- und Schnurbart. Auf der Stirn Hörner.
Aufgrund der Bewegtheit des Körpers könnte Pan mit einem Unterkörper und Beinen eines Ziegenbocks ergänzt werden.
Flüchtige, aber lebendig gestaltete, römische Arbeit nach hellenistischem Vorbild

Literatur

  • Siebert, Anne Viola (2007): Panischer Schrecken. Seybold, Silke (Hrsg.), All about Evil. Das Böse. Katalog der Ausstellung in Bremen 2007/08 (Mainz 2007), 78-79
Museum August Kestner

Objekt aus: Museum August Kestner

Das Museum August Kestner ist benannt nach August Kestner (1777-1853). Das älteste städtische Museum in der Landeshauptstadt Hannover wird von einer...

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